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Kreiseinzelmeisterschaft 2010 in Zirndorf

Es ist wieder soweit, das neue Jahr beginnt unter der fürsorglichen Turnierleitung von Jürgen Schöffer mit der Ausrichtung der Einzelmeisterschaft des Kreises Mittelfranken-Mitte in den "Zirndorfer Jahnstuben". Da dieses Turnier regelmäßig bereits ein bis zwei Monate vor dem eigentlichen Meldeschluss ausgebucht ist, muss ich an dieser Stelle nicht die Werbetrommel rühren, sondern möchte meine drei hochgradig subjektiven Gründe aufzählen, weshalb ich es nie versäume, mich dort als "Kiebitz" bis an die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit zu verausgaben: 3) Es ist der einzige mir bekannte Veranstaltungsort, in den man nur gelangt, indem man auch als Nicht-Raucher die Raucher-Zone durchqueren muss. 2) Trotz eines mehrfachen Pächterwechsels in den letzten Jahren blieb der Bierpreis mit zwei Euro auf einem akzeptablen und nicht zuletzt rechenfreundlichen Niveau. 1) Da ich als Ex-Ex-Zirndorfer dort zehn Jahre lang jeden Freitag zum Spielabend erschienen bin, habe ich einen nahezu uneinholbaren Erfahrungsvorsprung, um in jedem Zustand rechtzeitig die etwas versteckt befindlichen Toiletten zu erreichen. Jenseits meiner Erfahrungswerte wurde ich inzwischen von informierten Kreisen auf das nahezu optimale Preis-Leistungs-Verhältnis des angebotenen Mittagstisches aufmerksam gemacht, welches hiermit Erwähnung finden soll. Wer nach meinen warmen Worten auf den Geschmack gekommen ist, es in diesem Jahr selbst einmal als Zuschauer zu probieren, dem seien diese Eckdaten mitgeteilt.

Spielort: Vereinsheim des SK Zirndorf, Jahnstr. 2, Zirndorf, Telefon: (0911) 603711

Spieltag:
Sonntag, 03.01.2010, 9:30 Uhr (1.Runde) - 15:30 Uhr (2.Runde)
Mittwoch, 06.01.2010, 9:30 Uhr (3.Runde) - 15:30 Uhr (4.Runde)
Freitag, 08.01.2010, 19:30 Uhr (5.Runde)
Samstag, 09.01.2010, 9:30 Uhr (6.Runde) - 15:30 Uhr (7.Runde)

Zum Stand vom 31.12.2009 verzeichnete die Teilnehmerliste mit F(ass)M(eister) Oskar Hirn
einen echten "Hochkaräter" an der Spitze des Feldes, welches mit Peter Erlbeck, Dimitrios Vogiatzis und Thomas Bildt immerhin noch drei DWZ-2000er am Start sieht. Immerhin bis zum Setzlistenplatz 10 reicht dahinter die Garde der DWZ-1900er, der "Cut" wird wohl bei zirka 1700 DWZ liegen. Bei dieser Konstellation wird es vermutlich ein "heißes Tänzchen" um die begehrten fünf Qualifikationsplätze für das Hauptturnier der Mittelfränkischen Meisterschaft geben, wobei meines Wissens Oskar Hirn und Thomas Lais für selbiges Turnier vorberechtigt sind, so dass unter Umständen noch der siebte Platz die Qualifikation bedeuten kann. Aus der Sicht unseres Vereins ist erfreulich, dass mit Dietrich Münzenberg und Robert Weidenhöfer zumindest zwei Mitglieder die Zeit und die Muse haben, an diesem Ereignis Teil zu nehmen und ich kann hiermit schon einmal versichern, dass es ihnen nicht an guter Presse mangeln wird, entsprechende Bezahlung in "Naturalien" vorausgesetzt, versteht sich. [ZAPF]

Streiflichter vom Turnierverlauf – 1.Tag (Sonntag, 3.1.2010)

Runde 1:

Naturgemäß für ein Turnier nach Schweizer System hielten sich die Überraschungen in der ersten Runde in überschaubaren Grenzen. Als wirklich Zählbares konnten letztlich nur Robert Weidenhöfer und Thomas Dietrich jeweils ein Unentscheiden gegen die deutlich favorisierten Thomas Werner und Peter Thürauf erzielen. Nach meiner unbescheidenen Ansicht standen aber zumindest drei weitere Außenseiter glasklar auf Gewinn, schafften es aber jeweils in taktisch sehr diffizilen Mittelspielstellungen nicht, ihren Vorteil auch zu verwerten. Wer sich davon überzeugen will, der möge die Paarungen Peter Konsek gegen Pascal Siegl, Peter Weißmann gegen Thomas Bildt sowie Michael Berntgen gegen Georg Pühn einer eingehenden Analyse unterziehen. Weiterhin sei noch auf die Partie Oskar Hirn gegen Dietrich Münzenberg verwiesen, in der Letzterer einige Male "ganz knapp vor dem Ausgleich" (O.H.) stand.

Runde 2:

Nach der zweiten Runde stehen nur noch fünf Spieler mit einer reinen Weste zu Buche. Überraschenderweise stehen in dieser Spitzengruppe mit Oskar Hirn und Richard Wörl nur zwei der 10 Topgesetzten! Alle anderen mussten bereits Federn lassen, wobei besonders Thomas Werner nach seiner Verlustpartie mit einer Ausbeute von 0,5 Punkten diesen Tag wohl schnellstens vergessen möchte. Nutznießer seines Unglücks war Thomas Dietrich, der dagegen bei 1,5 Punkten dotierend bislang das Turnier seines Lebens spielt. Ebenfalls an der Tabellenspitze stehen Stefan Süß, der in einer überzeugenden Partie Norbert Strobel bezwang, und Maximilian Bildt, der doppelt respektlos mit Thomas Bildt nicht nur seinen eigenen Vater, sondern diesen darüber hinaus auch noch in einem Turmendspiel aufs Haupte schlug. Sensationell bei 2,0 Punkten rangiert zudem Roger Walch, der zwar mit etwas Glück, aber mit Thomas Lais auch einen Gegner aus der erweiterten Spitzengruppe niederrang. [ZAPF]


Streiflichter vom Turnierverlauf – 2. Tag (Mittwoch, 6.1.2010)

Runde 3:

In den Partien an den ersten drei Brettern gewinnt Oskar Hirn aus der Eröffnung heraus sehr locker gegen Maximilian Bildt, Richard Wörl und Stefan Süß trennen sich nach einem langwierigen Positionskampf schließlich friedlich und Roger Walch unterliegt nach einem spannenden taktischen Handgemenge Peter Erlbeck, dem ein sehenswertes Mattfinale gelingt. Peter Konsek scheint sein Turnierglück aufgebraucht zu haben, denn er verliert nach einem ´Figurenopfer´ erstmalig im Turnier, obwohl "ich schon in jeder Partie etwas eingestellt habe" (P.K.). Der Beschenkte heißt in diesem Falle Peter Thürauf. Weiterhin macht die Familie Berntgen auf sich aufmerksam: Michael Berntgen gelingt in einer hin und her wankenden Schlacht letztlich ein Remis gegen Thomas Werner. Henri Berntgen schafft ebenso ein Unentschieden gegen Dietrich Münzenberg, welches für den Partieneingeber gefühlte 200 Züge dauert, in Wirklichkeit aber schon nach 120 Zügen im berühmten Damenendspiel mit Randbauern beendet wird.

Runde 4:

Obwohl die beiden Kontrahenten am Spitzenbrett Wolfgang Rausch und Oskar Hirn vor der Partie vor ungebändigten Siegeswillen nur so strotzen, erlahmt dieser dann am Brett bereits nach sechs Zügen. Dadurch kommt es zum Zusammenschluss an der Spitze: Peter Erlbeck, erneut mit einem sehenswerten Mattfinale gegen Georg Pühn, und Stefan Süß, nach einer spannenden Partie gegen Dimitrios Vogiatzis, können zum bisher alleinigen Tabellenführer Oskar Hirn aufschließen. Weiterhin bleibt Thomas Dietrich der ´Favoritenschreck´ des Turniers, indem er diesmal Norbert Wittmann aus einer leicht anrüchigen Stellung heraus niederringt, was ihn zur Bemerkung veranlasst, er werde sich "so langsam selbst unheimlich" (T.D.)! Um meine Voreingenommenheit zu demonstrieren möchte ich noch auf den ersten Sieg meines Vereinskollegen Robert Weidenhöfer gegen Georg Pusze aufmerksam machen sowie abschließend auf selbigen der einzigen Dame im Feld, der grob geschätzt 9-jährigen Melina Siegl gegen Fabian Meulner. [ZAPF]

Streiflichter vom Turnierverlauf - 3. Tag (Freitag, 8.1.2010)

Runde 5:

Eine blutige Runde, an den ersten 8 Brettern wurden alle Partien entschieden und dabei nicht selten die Partieverläufe auf den Kopf gestellt! So auch am Spitzenbrett, an dem Oskar Hirn im Kampf der Titanen gegen Peter Erlbeck gewann, bzw. Letzterer seine deutlich bessere Stellung verlor. "Man sieht, dass eine Verletzung am Arm beim Schach schwerer wiegt als eine am Bein!" (O.H.), lautete der launige Kommentar von Oskar Hirn nach der Partie. Mit Stefan Süß, der in einer sehenswerten Partie in einer wilden Zeitnotschlacht gegen Thomas Lais die Oberhand behielt, hält jedoch noch ein Teilnehmer mit dem Spitzenreiter Schritt. Zu den Verfolgerduellen: Norbert Strobel stellte in aussichtreicher Position eine Figur gegen Vereinskollege Thomas Bildt ein, Richard Wörl wurde in einem Dame-Doppelturm-Endspiel von Wolfgang Rausch überspielt und geriet in einen Mattangriff und Dimitrios Vogiatzis gewinnt eine echte ´Dimi-Partie´ gegen Peter Thürauf. An den hinteren Brettern stechen zwei Ergebnisse von Jugend-Spielern ins Auge: Zum einen bestätigte Henri Berntgen seinen ´Lauf´ und gewann durchaus verdient gegen Christian Nüßlein. Zum anderen spielte die - ich habe mich inzwischen erkundigt - 12-jährige Melina Siegl eine sehr gute Partie gegen Dirk Thoma und punktete überzeugend. Wir werden sehen, was uns der letzte Tag noch an Überraschungen bieten wird! [ZAPF]

Streiflichter vom Turnierverlauf - 4. Tag (Samstag, 9.1.2010)

Runde 6:

Am Spitzenbrett musste Stefan Süß gegen Oskar Hirn einen recht schnellen Ausgleich der Stellung hinnehmen, wonach Oskar Hirn nach und nach die überlegene Stellung erreichte. In der horrenden Zeitnot seines Gegners gelang es dem Fide-Meister dann relativ problemlos den Punkt zu machen. Dies könnte sich als doppelt wertvoll erweisen, da die Partie Thomas Bildt gegen Wolfgang Rausch nach wechselhaftem Verlauf schließlich mit einem Remis endete. Damit hat Oskar Hirn vor der letzten Runde plötzlich einen ganzen Punkt Vorsprung auf eine 5-köpfige Verfolgergruppe mit 4,5 Punkten, die aus Wolfgang Rausch, Peter Erlbeck, Stefan Süß, Helmut Luther und Thomas Bildt besteht. In den Kampf um die Qualifikation für das Hauptturnier der Mittelfränkischen Meisterschaft können außerdem die beiden einzigen Spieler mit 4,0 Punketn, Stefan Leis und Richard Wörl, eingreifen. Ansonsten überwogen die anhand der DWZ-Zahlen zu erwartenden Ergebnisse, allerdings mit einer Ausnahme: Peter Weißmann bezwang nach einem eher improvisiert wirkenden Bauernopfer in der Eröffnung Peter Konsek wirklich sehenswert mit einem schönen Figurenmanöver im Mittelspiel. Man wird sehen, was die Schlussrunde bringen wird, Oskar Hirn fehlt noch ein halber Punkt zum sicheren Titelgewinn, dahinter tobt ein harter Kampf um die Qualifikationsplätze.

Runde 7:

Das Ereignis war natürlich die Niederlage des quasi schon feststehenden Turniersiegers Oskar Hirn in der letzten laufenden Partie des Turniers. Dabei hatte sein Bezwinger Thomas Bildt bereits frühzeitig seine friedlichen Absichten bekundet, doch dieses Anliegen wurde abschlägig beschieden. In einem remislichen Endspiel mit gleichfarbigen Läufern konnte dann Thomas Bildt seine Klasse beweisen und sich so den zweiten Platz hinter seinem ´Opfer´ sichern. In den Partien Wolfgang Rausch gegen Peter Erlbeck und Helmut Luther gegen Stefan Süß sicherten sich die Beteiligten durch kurzzügige Punkteteilungen ihre guten Platzierungen ab, wobei vor allem Stefan Süß mit einem DWZ-Gewinn von satten 64 Punkten mit seinem Abschneiden zufrieden sein wird. Zu dieser Gruppe, aus der sich die Qualifizierten für die Mittelfränkische Meisterschaft rekrutieren werden, schloss noch Richard Wörl durch einen Sieg über Stefan Leis auf. Über die DWZ-Auswertung des Turniers werden sich besonders Henri Berntgen (+123), Marty Ehmer (+98) sowie mein ´Favorit´ Thomas Dietrich (+83), der vom Setzlistenplatz 38 aus das Turnier mit 3,5 Punkten auf Platz 17 beendete, freuen können. Um den Titel der "Goldenen Zitrone" bewarben sich auch etliche zum Teil namhafte Spieler, auf deren Auflistung ich jedoch aus Gründen der Pietät verzichten möchte. Es sei nur verraten, dass der selbsternannte Titelaspirant dieser Kategorie Peter Konsek abgeschlagen auf Platz 5 einlief, bzw. einging. [ZAPF]

Partien/Download

Runde 3 – Paarungstabelle