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Der erste Wettkampfbericht...

Sicherlich vermeidbar, aber irgendwie verdient.

Runde 8: SC Heilsbronn I - Zabo-Eintracht I          5 - 3

Die Tabellensituation der Bezirksliga 2/B brachte es mit sich, dass diese 8. Runde Halbfinal-Charakter aufwies, da die vier Erstplazierten in direkten Vergleichen anzutreten hatten. Dabei hätte uns nur ein hoher Sieg weiter im Rennen um den theoretisch noch möglichen Aufstieg belassen. Um es kurz zu machen: wir sind gegen die nominell stärkeren Heilsbronner im Titelkampf ausgeschieden und bleiben unabhängig vom Ergebnis der letzten Runde in der Bezirksliga 2.

Dabei hatte alles durchaus erfreulich begonnen. Denn zunächst erbrachte Peter Ziegler (Brett 5) den Gegenbeweis für die These, wonach unkontrollierter TV-Konsum fast zwangsläufig zur Verblödung führe, indem er seinem Gegner erst ein Läuferopfer verabreichte und daraufhin dessen aufgerissene Rochadestellung zu einem sehenswerten Mattangriff nutzte. Dabei hatte er während der Partie permanent den folgenden Spruch auf den Lippen: "Tänzeln wie ein Schmetterling, Zustechen wie eine Biene!" Beim zwanglosen Umtrunk nach dem Wettkampf klärte er diesen Umstand auf: er hatte sich am Vorabend mittels einer Dokumentation über Mohammed Ali gedopt, obiges Zitat war dessen Mantra bei seinem Titelkampf gegen George Foreman.

Während sich diese 1 - 0 Führung abzeichnete, standen wir grob geschätzt an keinem Brett so schlecht, um unmittelbar den Ausgleich befürchten zu müssen, an einigen Brettern sogar besser. Doch kurz vor der Zeitkontrolle überschlugen sich die Nackenschläge für uns: Mathias Baumann (Brett 4) geriet Zug für Zug ins Hintertreffen und musste nach dem Eindringen der gegnerischen Türme auf der siebten Reihe kapitulieren. Steffen Winterfeldt (Brett 7) hatte plötzlich eine für mich völlig unklare Stellung verloren. Natalia Zabarska (Brett 6) brachte es fertig ein unverlierbar scheinendes Bauernendspiel in eine Niederlage zu verwandeln. Und Ersatzmann Dietrich Münzenberg (Brett 8) hatte auch aufgegeben, wobei mir gerade auffällt, dass ich glatt vergessen habe, ihn zu fragen, wie sich dies zugetragen hat, denn seine Stellung war völlig ausgeglichen. Damit waren wir spektakulär 1 - 4 in Rückstand geraten, wonach die ersten drei Bretter in der Pflicht standen, wenigstens noch ein Unentschieden zu retten.

Dabei war ich mir nach einem intensiven Handgemenge plötzlich sicher, meine Partie (Brett 3) zu gewinnen, denn ich hatte mir  zwei Mehrbauern gesichert und noch dazu die Initiative. In Zeitnot erspähte ich eine Abwicklung, die meinen Gegenüber undeckbar auf Matt stellte. Doch als dieser plötzlich zu schmunzeln begann, sah auch ich das Malheur: ich hatte mittels meines Mattangriffs ein Dauerschach zugelassen. Durch dieses Remis war der Wettkampf verloren, weswegen dann Thomas Ahlich (Brett 2) sein über Stunden sich schwerblütig hinziehendes  Endspiel trotz leichter Vorteile unentschieden gab. Ganz im Gegensatz dazu wollte Paul Wittmann (Brett 1) seine Partie unbedingt gewinnen. Zusätzliche Motivation hierfür hatte er durch einige Remisangebote seines Gegners während der Partie erhalten und so fuhr er dann auch trocken wie immer sein Heu zum 3 - 5 Endstand in die Scheuer. Zu fortgeschrittener Stunde von mir im Landbierparadies nach dem Verlauf seiner Partie wie nach seinem Erfolgsgeheimnis befragt, äußerte sich dann Paul Wittmann grinsend dergestalt: "Ich habe heute phasenweise grottenschlecht und phasenweise richtig gut gespielt. Um zu gewinnen darf man nur die Reihenfolge nicht verwechseln!" - Das ist auch so ein Spruch, der das Zeug zum Mantra hätte… [ZAPF].