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SW Nürnberg Süd 5 - Zabo-Eintracht N. 3 - 4: 4

Runde  6 am 02.03.12:
 
Holger holt mich aus dem Bett,
was um 9 Uhr gar nicht nett,
mit der Meldung daß er krank sei
und am Abend nicht dabei sei.

So etwas vor dem Frühstück ist ein Schlag in die Magengrube. Ich hub an zu telephonieren. Markus, der mir kürzlich ein Remis abgetrotzt hattte, lag laut Schnaps mit Fieber zu Bett. Helmut konnte auch nicht. Die mit dem Aufstieg befaßte Vierte galt es nicht zu schwächen, zumal wir uns bei den Südern nicht viel ausrechnen konnten. Also mußte einmal mehr Peter Forche herhalten.
Schon nach einer Stunde streckte Christoph gegen den 220 DWZ-Punkte stärkeren Chadwell die Waffen, was aber angesichts der Stellungen auf den restlichen Brettern kein Beinbruch war. Ungefähr zu der Zeit fiel die Entscheidung für Larry weiterzuspielen auf Sieg. Der Gegner war mit seinen 1256 Punkten nicht würdig genug für ein Unentschieden. In das Gespräch darüber platzte die Meldung, daß Benny dem auch auf dem Papier deutlich stärkeren Babichev unterlegen war. 2:0, kein guter Auftakt! Ich selber war ordentlich aus der Eröffnung herausgekommen und gab meinem Gegener viel zu denken und zu schwitzen. Folglich hatte ich genug Gelegenheit, mir die Lage bei den Kameraden anzusehen. Am zweiten Brett fallen mir fast die Augen aus den Höhlen, muß ich doch bemerken, daß Walch gegen Anders mit einer simplen Kombi mindestens eine Figur gewinnt. Aber Glück im Spiel, er sieht es nicht und vermeidet seinen Gewinn. An mein Brett zurückgekehrt drückt mir Larry seine Notation in die Hand, sein erster Sieg in der Saison. Anders, eben erst dem Untergange entgangen, dreht das Spiel und gewinnt ungefähr zu dem Zeitpunkt als auch mein Gegner, der vom Anfang an kein Land gesehen hatte, schachmatt ist. Peter am achten Brett hatte zwischendurch die Nerven und eine Figur verloren. Seine Niederlage war abzusehen; 3:3 also, und Jürgen stand gut, Christian fest. Auf ein Mannschaftsremis wollte sich unser Tränkl nicht einlassen, der Gegner von Christian, Mannschaftsführer und Anführer der Saisonbestenliste, gedachte zu gewinnen. Also wurde über Mitternacht weitergespielt. Als aber Jürgen wegen Dauerschachs bei im Prinzip besserer Stellung (Bauer kurz vor der Umwandlung) in’s Remis einwilligen mußte, hatte Christian am ersten Brett seinem Gegner den Schneid abgekauft. Schach vom Springer bei gleichzeitiger Gabel kostete ihm die Qualität und den Sieg.

Kein Leichtsinn mehr in letzter Minute
und der Gegner zieht ’ne  Schnute,
in den letzten Zügen die Kehre,
Christian, dir und uns zur Lehre!

SW Nürnberg Süd 5. (1632 Ø) gegen Zabo-Eintracht N. 3.  (1543 Ø) 4:4

Bemerkenswert, daß uns gegen einen deutlich DWZ-besseren Gegner ein Mannschaftsremis gelang. Bemerkenswert auch die Homogenität der Süder, 1676 am ersten und 1673 am achten Brett. Kein Wunder, daß auf den hinteren Brettern die Bilanz negativ ist für uns.

Die Rache ist nicht ganz gelungen,
dafür sind wir zu kurz gesprungen.
Doch wir haben ihnen Schranken
aufgezeigt, ohne zu wanken.
Kein Dank, Genossen, keine Ehr!
Das Restprogramm wird noch sehr schwer.


Herbert Hennemann