Sie befinden sich hier:

5. Mannschaft 2009/2010

5. Mannschaft

Rundenspielplan/Termine, Tabelle, Mannschaftsaufstellung

30.04.10   Showdown in Zabo Downtown

Nebelfetzen umhüllen die (vor Kälte) bibbernden Helden des letzten Aktes, die Natur hat noch einmal alle klammen Register gezogen, um eine gespenstische Kulisse heraufblubbern zu lassen. Hier und da lechzt ein fahles Antlitz nach den letzten sterbenden Sonnenstrahlen. Uuaaah. Götterdämmerung. Die von der langen Saison ausgegerbten Heroen betreten schlürfenden Schrittes die milchige Arena. Ein kurzer stechender Blick der aschgrauen Augen - So sieht Entschlossenheit aus!! Dann die ersten knarzenden Züge, man hört nur noch das schwere, rasselnde Atmen der Kontrahenten. Jetzt Stille.                                                     AAAAHHHH! Unser alternder Jungspund Kevin hat verloren. Behende schaffen emsige, wuselnde Bedienstete die Überreste vom Tablett. Ein Geruch von Verderbnis zieht durch den trüben, stickigen Raum (oder wars nur unser Mannschaftsführer?). Wer wird als nächster vom Schachbrett der Weltgeschichte gefegt werden? Raimund gerät unter Überdruck, bedrohlich neigt sich die Stuckdecke herab auf  sein gedankenzerfurchtes Haupt. Zabo versucht alles, randalierende Zwerge befleißigen sich, den Gegner zu irritieren, werden aber vom ehrenamtlichen Saalordner Gerd schnell in die Hosentasche gesteckt. Aus, vorbei, er muß aufgeben, nur ein weißes Linnen bedeckt ehrenvoll die rauchende Stelle, wo er gerade noch schwitzend gekämpft. Markus, der Ritter ohne Duft und Adel, ein gar grammiglich ringender Edelherr, bescheiden im Siege und zerknirschet in der Niederlage, hisste achbald die Fahne, deren Farbe unglückselgerweis dergleichen war. Ianni scheint es besser zu gehen, noch huschen bisweilen hoffnungsvolle Züge durch sein vom knorrigen Kampfe zermartertes Angesicht. Doch da, ach herrje, aus, vorbei, dahin, ihr rettet den Freund nicht mehr. Aber hallo jetzt, Tusch Juan, Tusch Juan, Tusch Juan, wie dereinst die Hunnen Europa überrennt er den Feind, rammt unverrückbar den Siegespfeil fest in der Schachmutter Erden. Ihr dachtet, das wäre schon der Höhepunkt dieses reif gesegneten Abends gewesen? Gefehlt, denn nun: Auftritt Kaiser Ludwig. Wie in heilger Trance setzt er bedacht Zug auf Zug, raspelt mehr und mehr der DWZ seines Gegenübers hinfort und nötigt den an Zahl sinwellturmhoch Überlegenen zu einem brausend umjubelten Unentschieden, der Schachästhet nennt es Remis. Dermaßen enthusiasmisiert zwingt auch Peter der For(s)che den ihm gegenüber sitzenden Schachfreund in eine Remisjacke, sie zwickt und zwackt, der Peter zupackt. Um Gerd herum knistertert die Spannung, das Gedankenwasser kondensiert und schlägt sich an den Brokatwänden scheußlich nieder. Aber auch der letzte Rettungsplan verpufffft, verloren ists, doch nur die Partie, das Leben gehet sprießlich weiter. Fürwahr, ein ehrenvoller Kampf endet im großen Friedenstrunk, derweil die hochgepriesnen Gegner nach dem Aufstieg mit diesem Sieg auch den Gipfel der Meisterschaft erklommen haben à der Berg ruft, die Sommerpause ebendar. So endet die Saison versöhnlich, die Qualität des Spiels war oft gewöhnlich.

Es ist mir eine Ehre, Mannschaftsführer dieser -Schnief- tollen Truppe sein zu dürfen.
Stefan der Ältere

23.04.10   Kein Loch in Cadolzburg

Hereinspaziert, ihr huldvollen Zuhörer! Hier herrscht Jubel, Trubel, Heiterkeit. Wer von gediegenem Schach lesen will: bitte unsere Mannschaften Eins bis Vier anklicken.....Wir durften wieder mal nach Cadolzburg (Kopie der Einreisegenehmigung auf Anfrage). Aufgrund der Vulkan-Aschewolke hatten wir kurzfristig beschlossen, nicht mit dem Flugzeug anzureisen. Im Ernst: unser Gerd weilte während der Woche noch im wohlverdienten Urlaub in Marokko, der Antrag an den Hauptverein, ihn per Taxi und Charterfähre zum Mannschaftskampf heimholen zu dürfen, war schon formuliert, doch dann konnte sein Rückflug planmäßig stattfinden. Alle Achte kamen wir mehr oder weniger wohlbehalten in C. an. Stefan hatte glatt die Einfahrt zum Sportplatz verpasst, und Markus folgte ihm in blindem Vertrauen. Ein zufällig in der Gegend befindlicher Landvermessungstrupp hat die Versprengten Tage später bereits ausgemergelt (nicht ausgemerkelt) südlich Bad Windsheim aufgegabelt. Mahlzeit. Nun denn, wer noch konnte, setzte sich nieder zum königlichen Spiele. Die Uhren waren gerade in Gang gesetzt, da setzte sich Kevin in die Nesseln, war nach neun Zügen ermattet. Kann vorkommen, er wird es in seinem noch jungen Leben verkraften. MF Stefan wollte Markus und seinen Gegner gerade wohlgemeint darauf hinweisen, dass sie hier nichts runterblitzen müssten, wir hätten Zeit bis nach Mitternacht und grade nichts anderes vor, da hatte Markus auch schon in affenartiger Geschwindigkeit verloren. Wir Anderen widmeten uns wieder unseren Eröffnungen. Raui konnte an diesem Abend seine vereinzelt aufblitzende Weltklasse nicht auffinden und zog den Kürzeren (besser: Raui zog den Schmäleren). Irgendwann wurde auch Jürgen eingemacht, Juan hielt sich lange gegen einen sogenannten "Übermächtigen", bis auch er die Segel streichen musste (na dann hatte er wenigstens noch Farbe). Ludwig erwirkte letztendlich ein unentschiedenes Remis in unübersichtlicher Urwaldposition, was man hat, das hat man, das nimmt ihm auch 2058 keiner mehr weg. Stefan spielte eine höchst amüsante Kommentarpartie gegen seinen ebenso wohllaunigen gleichstarken Spielpartner, ein Scherzchen gab das andere, keiner wollte wohl dem anderen wehtun, so daß man nach zähem freundschaftlichsten Ringen folgerichtig in ein Remis einmündete. Gerd war es an diesem lauen Abende vorbehalten, die gut entwickelten Muskeln spielen zu lassen und als Einziger von Zabo seinen Gegner unter den sauber gedeckten Tisch zu spielen. Wohlan Kumpanen, 2:6 verloren, aber netten Abend ohne Unfälle gehabt, so können wir nächste Woche die erfreuliche Saison ausklingen lassen: Beugt euch den Mächtigen, es ist euch nur vergönnt, die Leidensgenossen in den Niederungen der K 4 (gelegentlich) zu schlagen. (Kein Bibelzitat, frei nach Altvatter Schnabel)

09.04.10       Ein seltsamer Abend

Lehnen Sie sich zurück, entspannen Sie sich. Lassen Sie wabernde Nebelfelder an sich vorüberziehen, nur gedämpft dringen furchterregende Laute an das eingemümmelte Ohr, ein Käuzchen ruft leise im Hintergrund, und in der unsichtbaren Ferne zittert ein dünnes Stimmchen: “Kommt nach Postbauer, kommt nach Postbauer……..” Polternder Auftritt fünfte Mannschaft. “Wech, des is mein Blatz!”   “Iich gwinn heid”    “Des mecherdi seeng”    “Du hast doch zuledzd in Sedan gwunner”   “Wos schblmern heid? Scho widder Schach? Hommer des ned erschd ledsds Moal gschbld?”    “Gibds dou wos zumessn?”    “Allmächd, kumd er Gwidder?”    “Naa, dou had anner vo uns grülbsd”    “Wisder, wos mer vergessn hom? Die Degn vo unserm Vereinsheim”    “Hää?”    “Wall dou die Schblerbäss draff lieng”    Nachdem sich unsere seriösen Gastgeber an die kultivierten Gäste aus Nürnberg halbwegs gewöhnt hatten, hub das königliche Spiel an. Da die Heimmannschaft leider nur sechs Leute aufbieten konnte, ward dem einen oder anderen Zaboraner Gelegenheit gegeben, durch den nächtlichen Ort zu flanieren oder so. “ Etz kanni endli in Ruh affs Glooo!” Genug davon. Der unheimliche Markus Kraus überzog sein Gegenüber mit Zügen, piekte hier und piekte dort, siegte bald an diesem Ort. Ein gar lustig Spielchen entspann sich am letzten Brett, die Figuren fielen wie die Fliegen, ein heieditz Wort ergab das andere, schließlich fingen alle an zu schunkeln, und nach dem Sieg des gegnerischen Spielführers fiel man sich vor Rührung in die Arme. Fast genauso passiert zu Postbauer am Neunten des Monats. Unser Jürgen Schubert hatte bald keinen Bock mehr, wollte den seinigen nicht noch zum Gärtner machen und einigte sich in der großen legendären Postbauer-Heng-Remis-Einigungs-Konferenz nach mehrstündigen Verhandlungen auf ein Remis, hier das ausführliche Verhandlungsprotokoll: “ Remis?”   “Ja”. Hatte zwar einen Springer mehr, aber das sind mitunter so unstete Gesellen, die hüpfen mal hier und mal dorthin, bei denen weiß man ja nie so genau. Mit einem Remis hat man was Handfestes, fast wie ein Jodeldiplom. Ludwig Kaiser spielte seine Partie humorlos diszipliniert, ein treuer Partei -?-, Partiesoldat, erkämpfte sich ebenso ein verdientes Remis, nachdem er zwischenzeitlich die frisch gereinigten Hosen fast schon herunterlassen mußte. Juan Ott machte es zwischendurch für die Galerie wieder mal unnötig spannend, nachdem er schon eine Figur mehr in der Tasche hatte (hatte er die wirklich eingesteckt?). Profitierte von einem groben Fehler des Gegenspielers, der seine Dame einfach stehenließ. Eine Dame einfach stehen lassen? Das wäre einem von Zabo nie passiert……Gerd Pauer hielt seine Partie immer offen, den Feind sicher auf Distanz und wollte friedlich remisieren. Leider verwickelte ihn der Gegner justament in eine unglückliche Verwicklung, potzblitz war der Turm weg und die Partie hinterher. Kann passieren. Mit einem 5:3 im Gepäck, verzollt und versteuert, begab man sich auf die Heimreise, die gefahrlos verlief, wenn man davon absieht, daß Peter Forche wiederum einige seiner gefürchteten Schachanekdoten zum Besten gab. Ein fröhlich Liedchen trällernd legte man zuguterletzt in Zabo an. Begleiten Sie uns zumindest virtuell wieder zum nächsten Mannschaftskampf, wie ich uns kenne, gibt’s da auch was zum Lachen.
Gute Nacht und wohl bekomms!

12.03.10   Schwarzer Freitag

Die Liste der unheilvollen Freitage setzt sich lückenlos fort: 25.10.1929 Weltweiter Börsencrash,   30.10.1959 Geburt Stefan Schnabel,   12.03.2010 Dramatische Niederlage gegen Zirndorf/Stein. Es begann mit Rauis Niederlage, nach zunächst gutem Spiel hatte er sich diesmal nicht in der Wortwahl, sondern am Schachbrett vergriffen. Es folgte einer seiner gewohnten Kommentare: "Naja, dein Gegner hatte aber auch eine hohe DWZ."  "Des sacht ieberhapt nixx!" Dafür gewann wenig später der langsam unheimliche Markus; hoffentlich verlieren wir den nicht nächste Saison an die erste Mannschaft. Als nächster remisierte Jürgen, davon war er noch nachts um Drei begeistert. Spielt ja auch solide heuer, der Junge. Dann verlor auf einmal Juan seine Partie und der Käptn fast die Fassung: Der traumwandlerisch sicher seit Monaten gewinnende Juan hat tatsächlich verloren?!!? Nützte alles nichts, der Videobeweis erbrachte auch nichts anderes. Daß danach auch Raimund nach tapferem Kampf unterlag, war leider schon abzusehen gewesen und machte den Altkanzler auch nicht mehr fett. Eineinhalb zu Dreieinhalb, aber noch schimmerte vage Hoffnung an der inzwischen vor Kummer erbleichten Saaldecke. Gerd hält ein Remis, Iannis und Stefan gewinnen, und schon -Schenkelklopf- holen wir noch ein tosend umjubeltes Unentschieden, so die Rechnung, die wir nicht ohne, sondern mit dem Wirt Iannis gemacht hatten. Doch dann folgte die Tragödientrilogie: Iannis verlor Übersicht und Partie, pardauz, Gerd musste die Waffen, die er laut bayerischem Polizeigesetz gar nicht mehr führen darf, strecken, holterdiepolter, da ließ sich der Lump Stefan nicht lumpen und schmiß auch hin, krawumms, kaputt, hurra, herrje. Am Ende stand eine unerwartet derbe Niederlage zu Buche, nur gut, dass mit den allseits tränenerfüllten Augen keiner mehr lesen konnte. Macht nichts, flugs wurde ein Tankwagen voll Bier geordert, und wenn sie nicht gestorben sind, dann saufen sie noch heute…

Stefan Schluchz Schnabel

P.S. Daß wir vollzählig antreten konnten, verdanken wir Iannis (spielte gleichzeitig Kegeln, Schach und Wirt) und Raimund (änderte kurzfristig seine Freitagabend-Freund-Computer-Reparatur-Planung in eine Nächste Woche-Freund-Computer-Reparatur-Planung). Besonderer Dank Euch Beiden!

 

26.02. - Alte Herren im Siegestaumel

Wir hofften doch sehr, daß der nächste Mannschaftskampf nicht so hart werden würde wie der Name des Ortes unseres geplanten Triumphes, wir mussten nämlich nach Stein. Raui und Gerd kannten den Spielort schon aus der letzten Saison und hatten nicht etwa die Hosen .... , sondern waren beide unisono VOLL des Lobes über den Veranstaltungsort: "Klasse dort.....Wunderschönes Ambiente.....Das ist der Saal der Stadt Stein.....In so einer herrlichen Umgebung haben wir noch nie gespielt.....Da passt einfach alles.....irgendwie historisch.....aber seeeeehr schön da.....viel Platz.....mit nichts zu vergleichen.....Ihr werdet schon sehen.....am Freitag beginnt ein neues Leben....." usw. Dermaßen vorgewarnt, hatten wir uns alle gerüstet, nochmal geduscht und die Ohren geputzt, falls der Bürgermeister vorbeikommt. Wir erwarteten also goldene Türklinken, Saaldiener im Frack, Feigen nebst Kaviar und zumindest per Videobotschaft ein Grußwort der Kanzlerin. Stattdessen erwartete uns überraschenderweise -- ein, naja, Schach halt, also "Mannschaftskampf" gegen Stein 2, Acht gegen Acht, keine duftenden Feigen oder duftenden Ratsherren, schade. Kein Frack in Sicht, nicht mal die Gegner hatten Fracksausen. Na dann spielten wir halt einfach Schach. War auch ganz nett. Irgendwie ein eigenartiger Abend, aber letztendlich von Erfolg gekrönt (also doch noch was Fürstliches!). Unser Juan ging zwischendurch verloren, die Zurückgebliebenen wähnten ihn schon hilflos durch die Steiner Feuchtwiesen irrend, dabei war er nur irre schnell mit nach Zabo zurück und hatte schon längst einen Bausparvertrag abgeschlossen oder so, bis sich sein Nicht-Vorhanden-Sein aufgeklärt hatte. Der unterzeichnende Mannschaftsführer Stefan, also sozusagen ich, überlegte gefühlte eineinhalb Stunden, ob er ein dargebotenes Remis annehmen sollte. Dann kam die Nacht und die Zeitnot und die Erkenntnis (in dieser Reihenfolge). Zum guten Ende spielte nur noch Peter Forche; bei dem ist es meist nicht so unterhaltsam anzuschaun, weil er es richtig gut kann. Bei uns anderen, Juan noch ausgenommen, gehts doch eher meistens RRRatschbumm, da gibts ein Hauen und Stechen, und rundum ein gar garstig Gelächter, aber schließlich gehen alle Zuseher zufrieden heim und denken: Ja, bei Zabo 5 in der K 4, da ists lustig, da geh ich nächste Woche wieder hin! Ist doch auch was. Jedenfalls hatte Zabos altes Gesindel gegen das Steiner Schachjugendprojekt heuer nochmal die Oberhand behalten. Mal sehen, wie es nächste Saison ausgeht.

Noch eine ernstgemeinte Äußerung vor allem für unsere Steiner Schachfreunde: Euer Spielort ist tatsächlich schön !

Stefan Schnabel

29.01.   “Friede von Zerzabelshof”

Mit Süd hatten wir uns schon manches interessante Duell geliefert, oft mit offenem Ausgang, also wechselndem Kriegsglück. Der wiederum überwiegend jugendliche Gegner war mit so alten wettergegerbten Haudegen ergänzt, wie wir selbst welche sind. So ergab sich bei Markus Kraus unter Ächzen und Stöhnen ein Duell auf Augenbrauenhöhe, das dann auch remis gegeben wurde. Zur Abklärung der Feinchancen haben wir auf die Anrufung des international bekannten Schach-Remis-Feinchancen-Rechtfertigungs-Anrufungs-Gremiums nach schweiß- und biertreibender Debatte verzichtet. Ludwig Kaiser und unser schachjugendlicher Novize Hans-Martin Roth mussten sich trotz erbittertster Gegenwehr geschlagen geben. Nach eingehender Fachberatung durch Dr. Sommer sind wir in unserem grenzenlosen Optimismus sicher, dass beide nichtsdestotrotz ihr alltägliches Leben ohne langandauernde seelische Beeinträchtigung weiterhin erquickend zu führen gewillt sein werden. Hugh. Peter Rauh, der noch in der letzten Mannschaftspartie mit unglaublichen Zügen gesiegt und die Schachwelt fast bis hinter den Ural in Erstaunen versetzt hatte, versetzte diesmal nicht einmal bis hinterm Moritzberg jemand in Erstaunen. Völlig überraschender Kommentar des Unterlegenen, so NOCH NIE GEHÖRT: “Der hat goud gschbld!” Mittlerweile hatte unser schachspielender Wirt Ianni seine erste Mannschaftspartie in letztlich überzeugender Weise gewonnen; spielt er weiter so erfolgreich, muß man ihn wohl bald einen nebenbei bewirtenden Schachspieler nennen! Jetzt stand es 2,5 zu 3,5.  Also lag die Last der Entscheidung wieder mal auf den mächtigen bzw. schmächtigen Schultern der Altfreaks Gerd und Stefan. In höchster Anspannung wurden alle Anwesenden durch laut polternde Geräusche aufgeschreckt. Aber es waren nur die Steine, die Stefan Schnabel vom Herzen fielen, als sein Gegner, zusätzlich zur materiellen Unterlegenheit von Kopfweh geplagt, aufgegeben hatte. Dabei hatte sich der Siegreiche schon auf seine eigene nahende Zeitnot gefreut…..Dreieinhalb Dreieinhalb, nun kam es auf unseren Altgedienten an. Gerd Pauer zeigte sich nervlich völlig unbeeindruckt: “Schau mer halt mal”,   “Was willst da machen”,  “Also eigentlich, naja”. Nachdem die altehrwürdigen Häuptlinge die Köpfe zusammengesteckt hatten, konnte auch sein Gegner (der sowieso die ganze Saison fast immer remis gespielt hatte) von einem für alle Beteiligten UFF, also zufrieden stellenden Remis überzeugt werden. Damit endete der ganze bunte Abend Vier zu Vier, und der eilends einbestellte Devotionalienhändler holte schnell die Friedenspfeife hervor, die alsbald schmauchend herumgereicht wurde.

Stefan Schnabel, seines Grauens, äh Zeichens Mannschaftsführer

 

15.01.10 Andersen. Andersen?? Andersen! Ach so, Andersen.

Die nächste Reise führte uns vorbei an von wüsten Schachkämpfen zerpflügten Äckern und Tomaten ins erwartungsvolle Langwasser. Wir ließen also die Tomaten Tomaten sein (das können sie auch am besten) und widmeten uns dem, was wir am Viertbesten können: ��������(bitte nach Ihrer Meinung selbst ergänzen). Die freundlichen gegnerischen Heerscharen erwarteten uns bereits frohjauchzend mit Gewippel und Gewoppel. Nach gründlicher Einweisung (nicht in die Psychiatrie, sondern in die Geheimnisse der Türschließanlage) nahmen wir erst Platz und sodann mitnichten die Gegner auseinander. Unsere Erwartungen waren bedeckt wie der drohend draußen dräuende Horizont. Um ehrlich zu sein, wären wir schon froh gewesen, nach der Behandlung nicht als verschmorte Grillhähnchen auf der Langwasser-Kirchweih zu enden. Andersen war nur zu Siebt, so konnte Kevin in einer leidlich spannenden Partie nach genau einer Stunde den Sieg davontragen (Häh? Wasn sonst nu ohne Gegner?). Unser engagierter Neuling Raimund tat sich da schon schwerer. Nach hartem aber kurzen Kampf ließ er Mut und Partie fahren (nein, sonst nichts!!) Als nächster ließ Markus einen Sieg folgen und die Puppen tanzen, die wir leider vergessen hatten mitzunehmen. Mensch Markus, willst Du ewig siegen? Gerd sah lange nicht so schlecht aus, wie manch ein Mannschaftskollege schon vor Jahrzehnten ausgesehen hat, verzwirbelte sich dann plötzlich jedoch in den Irrungen und Wirrungen des Schachbretts und mußte die Segel streichen - heidewitzka. Unsere Sphinx Peter R. jodelte an diesem zwipprich Tag zum Glück wieder einmal zu weltmeisterlicher Form auf, schwappte zum Schluß fast über und ertränkte den Gegner in seinen garstigen Mattdrohungen. Reife Leistung, mein lieber Herr Gesangsverein! Käptn Schnabel meinte derweil in einer nicht unschönen Partie den sterbenden Schwan mimen zu müssen, leider zu echt, so dass er wenn auch nicht die Contenance, so doch die Partie verlor. Leider gabŽs für die Contenance keine Punkte. Zur öffentlichen Begeisterungssturmeinladung hatte zum Glück schon vorher der versierte Begeisterungssturmeinlader Peter F. entscheidend beigetragen. Eingedenk des grinsend von der Saaldecke baumelnden Zwischenstandes von 4:2 führte er sich hurtig selbst zur Bank des Opferlammes, vereinbarte in Gewinnstellung flugs ein Remis und versetzte in Ermangelung einer zur Verfügung stehenden Freundin die Mitfieberkameraden in feiernde Laune, genannt Feierlaune. Der nicht für möglich gehaltene Sieg war errungen und durfte durch die ehrfurchtsvoll weichende Nacht ins bibibibbernd der Nachrichten harrende Zerzabelshof expediert werden. Dort labte man sich noch lange Zeit am süßen Sieg und an diversen eilends herbeigekarrten (flüssigen) Festgetränken.

Stefan Schnabel, zur Zeit glücklichster Mannschaftsführer diesseits des Goldbachs.

 

Die Reise ins Ungewisse - Heimkehr im Glücksrausch

Willkommen zum neuesten Erlebnis der Kli-Kla-Rasselbande, also unserer hochwohlgeborenen fünften Mannschaft. Tauchen Sie also wieder ein in die wundersame Welt der Schachtrolle (keine Rolle ausm Schacht, Schach-Trolle!), Zwerge und anderem absonderlichen Gefieder. Es ging wie jedes Jahr ins noch (vor unserer Ankunft) beschauliche Postbauer. Etwaige gerüchteweise aufkommende Zweifel an unserem Gesundheitszustand konnten rasch zerstreut werden ("Allmächd, wir haben die Beulenpest!" "Das ist nur unser Mannschaftsführer, der sieht immer so aus.") Die empfangenden Schachdamen brachten uns gehörig ins Schwitzen, auch wegen ihrer Fertigkeiten am Brett. Stefan Schnabel kramte zuerst nach seinen Unterlagen und sodann nach seinen Manieren; hoffentlich hat er beides gefunden. Nachdem Theo Popp leider nicht mitwirken konnte, musste unsere Lea mit dem Blitzsieg ran, hier ein unbestätigter Auszug aus dem folgenden Dialog: "Ich habe in elf Zügen gewonnen." "Was, du siehst ein Matt in elf Zügen??" "Nein, ich habe schon gewonnen, nach elf Zügen" "Wie, nach elf Zügen.?" "Naja, nach elf Zügen halt." "Häh?" Wir ersparen dem geneigten Leser an dieser Stelle den weiteren Verlauf des geistreichen Dialoges und wenden uns anderen erfreulichen Ereignissen der Weltgeschichte zu. Kevin gewann in seinem jugendlichen Eifer erstmal, bevor er zur Überraschung Aller plötzlich  --  na, das war dann auch schon egal (werden wir jetzt nie erfahren). Dr. phil. scha. Forche vereinbarte sicherheitshalber zunächst ein Remis, jetzt steigt er für die nächsten drei Wochen in die tiefere Stellungsanalyse ein. Wir bitten daher, ihn unter seiner unten angegebenen Rufnummer bis auf weiteres nicht zu stören (ja, das gilt auch für die weiblichen Fans). Jürgen Schubert wickelte erst seine Gegnerin mit seinem Charme und daraufhin ihre Stellung mit seinen Figuren ein - überzeugender Sieg des neuen Unschlagbaren. Gerd verbiss sich im harten Stellungskampf in die Gegnerin, keinen Millimeter gaben die beiden freiwillig her, bis sie wie in Trance nach mehrstündigem Ringen von den verzweifelten Sekundanten mit Waffengewalt getrennt werden mussten. Das Ergebnis dieses zähen Ringens konnte nur Unentschieden heißen. So hatte jeder etwas Zählbares, und fröhlich trällernd zogen sie vom Brett und hernach von dannen. Bliebe noch die Partie von Juan, der nach Überzeugung der leider nicht ganz vollständig anwesenden Weltpresse remis gespielt hatte. Erst Jahre nach Beendigung der Partie konnte nun anhand einer DNA-Analyse geklärt werden, dass er vom extra zusammengetretenen Postbauer-Sieger-Erklärungs-Gremium zum Sieger erklärt worden war. Stefan brachte sich bösen Zungen zufolge absichtlich in extreme Zeitnot, weil er das gewohnt ist und nur so richtig aufspielen kann. Siegte schließlich noch in einem Spiel, das am Ende sehr nervenaufreibend war, vor allem für die Zuschauer. Die wirklich gute Leistung der Gegenspielerin wurde tragischerweise nicht belohnt, ohne Gnade trug er den Sieg und seinen berüchtigten Koffer davon (was ist in dem eigentlich drin?? Dazu mehr in der nächsten Ausgabe). Tanzend ging es danach in Schlangenlinien dem vorösterlichen Zabo zu. Der Rest des Abends ertrank im Siegestaumel, bis die Straßenkehrer kamen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann feiern sie noch heute.

Übrigens: Die oben geschilderten Ereignisse entsprechen vollkommen der Wahrheit, bis auf den Text.

Stefan Schnabel

 

Dinner for Eight oder Der 50. Geburtstag

5. Mannschaft
Herzlich willkommen zum zweiten Mannschaftswettkampf von Zabo Eintracht 5. Kommen und staunen Sie, wir haben erneut weder Kosten noch Mühen gescheut, um Sie für Ihre dergleichenen zu entschädigen.
Ludwig Kaiser machte den Theo. Entwendete seinem Gegner zuerst die Dame und damit zugleich jegliches Selbstvertrauen. Blitzsieger um 20.11 Uhr. Jürgen Schubert war eine ganze Minute langsamer,
Blitzsieger um 20.12 Uhr. So langsam. Schande. Sogleich übergaben sich die Beiden, also genauer gesagt ihre Partieformulare dem Mannschaftsführer. Stefan Schnabel hatte es mit einer weiblichen Gegenspielerin zu tun. Da seine Probleme mit Frauen ja hinlänglich bekannt sind, verwundert es wenig, dass er zäh zu kämpfen hatte. Nachdem er keine überragende Schachqualität greifbar hatte, saß er seine nicht unerheblichen Probleme aus, um dann ähnlich unserem Altkanzler -- nein, leider keine Parteispende, äh Partiespende entgegenzunehmen, sondern den ersten Fehler der Gegnerin hämisch grinsend auszunutzen - ein Teufel am Schachbrett! Die jugendliche Gegnerin unseres Gerds summte mitunter fröhlich ein Liedchen vor sich hin. Da war sie bei diesem unseren Musiker schlecht beraten, nachdem er schon als zarter Knabe Klavierunterricht erhalten hatte, spielte er auf der Klaviatur des Grauens, bis der Sieg seiner war. Markus Kraus obsiegte gleich in der zweiten Mannschaftspartie seines noch jungen Lebens, ein Kämpfer vor dem Herrn und dazu ein pfundiger Gaudibursch - solche Leute können wir in der Mannschaft gut brauchen. Hans-Martin Roth einigte sich mit seinem etwa neunzig Jahre jüngeren Gegner nach mehrstündigen zähen Verhandlungen unter Miteinbeziehung des Ältestenrats, der Kassenrevisoren, des zufällig anwesenden Kochclubs Zähe Rübe, einem verdächtig Volker Rühe ähnelnden Bezirksbürgermeister aus der Oberpfalz und Maltes murmelnder Mutter auf ein - - - Remis, was dachten Sie denn. An Brett Eins trug Peter Forche einen seiner legendären Nachtsiege davon, der hoch eingeschätzte Gegner gab auf, da er zur goldenen Hochzeit seiner Schwiegertochter mußte. Juan an Brett Zwei ist zwar kein Bäcker, versemmelte aber trotzdem seine Partie. Ich bin mir nichtsdestogleichen (häh?) sicher, dass in dieser Saison noch einige seiner Gegner das nackte Grauen packen wird (wegen Juans Schachkönnen, nicht, weil sie seinen Brettnachbarn Peter Rauh erblickt haben). Als einer der Stillen im Lande ähnelt er einem guten Wein, der nun mit der Zeit die volle Qualitätsreife erreicht und nicht nur menschlich, sondern auch am Schachbrett überzeugt. Nach dem unter Blut, Schweiz und Tränen erreichten Sieg endete der Abend in einer wüsten Feier des fünfzigsten Geburtstages des nicht minder wüsten Unterzeichners, der zufällig genau auf den Tag des Mannschaftskampfes fiel (der Geburtstag, nicht der Unterzeichner). Selbiger ist in der glücklichen Lage, sein wahres Alter geschickt zu verbergen (fühlt sich wie Sechzig, sieht aus wie Siebzig).

Stefan Schnabel, Mannschaftsführer (im Hauptberuf Lebenskünstler)

 

Und ewig grüßt das Murmeltier, und ewig fahrn nach Freystadt wir…

Zur Abwechslung durften wir diese Saison gegen Freystadt mal auswärts antreten. Ich glaube, die einzigen zwei Mal, als wir nicht dorthin fahren mussten, war damals, als die in der K 3 spielten…..So optimistisch wie der Kapitän (sein Tipp: 4:4 für Zabo) waren nicht alle vorher. Raui äußerte sich diesmal völlig anders als gewohnt (“Mou iech wirgli unbedingd spln?”) und ein stattlicher Tross von sieben Schlachtenbummlern begleitete uns: Raimund, der “Wiener”, der einzige klassische Musiker des Vereins, ein Hundeführer, ein Instrumentenbauer, Peter Zieglers Verwandter und unser neuer Mitspieler Schreml. Komisch, eigentlich hab ich nur einen gesehen, aber immerhin. Die Hinfahrt verlief gewohnt routiniert (“links!” “nein rechts!” “gleich hinter München müssen wir abbiegen” “jetzt bei der Scheune scharf rein” “ich weiß noch genau, 20 Meter hinter dem scharfen Geruch parken” “das war ICH!!” “Ach so”
“ das Navi sagt, SOFORT wenden” “äh, wir sind auf der A u t o b a h n”
“wir sind da,e4”). Nach der feierlichen Eröffnung mit Mannschaftsfotos -nahezu die gesamte Freystädter Presse war anwesend, eine nette junge Frau- folgten acht weitere bei weitem nicht mehr so feierliche Eröffnungen. Markus Kraus in seinem ersten Mannschaftskampf übte gleich das Verlieren, damit er das auch schon mal beherrscht. Juan Ott -ebenfalls das erste Mal dabei- zertrümmerte seinen starken Gegner, vergaß leider zu gewinnen und verlor. Peter Forche spielte sich gegen seinen übermächtigen Gegner ins Delirium, im Morgengrauen zogen ihn die Mitspieler vom Brett: “Es ist vorbei!” Gerd konnte die Einschätzung seines uralten Freundes Stefan (der Legende nach waren die Beiden schon zusammen im Rußlandfeldzug) leider nicht bestätigen, er müsse nur so lange abwarten, bis er sein Gegenüber aufgrund seiner jugendlichen Frische und seiner atemberaubenden, im gleichnamigen Center erworbenen Fitness an die Wand spielen könne: er fand die Wand nicht. Immerhin fand er noch ein ansehnliches Remis, das jemand versehentlich liegengelassen haben musste. Stefan Schnabel selbst soll seinen Gegner wie gewohnt unter den Tisch gesoffen haben. Wie? Die Schachpartie? Ach so, die hat er verloren. Ludwig Kaiser wäre es wohl unangenehm gewesen, mit einem Sieg aufzufallen, er reihte sich lieber ganz mannschaftsverbunden mit einer Niederlage ein. Jürgen Schubert bekam Mitleid mit seinem Gegenspieler und dessen kranker Oma, die sich zu ihrem 90. Geburtstag am 31. Juni 2037 nichts sehnlicher wünschte als ein Remis ihres Lieblingsenkels. Oder so ähnlich. Immer diese Gerüche. Gerüchte. Nach einer wirklich sehr guten sportlichen Leistung erreichte Peter Rauh ein verdientes Remis unter Umständen, die erst noch der genauen Klärung durch einen abhängigen Untersuchungsausschuß bedürfen. Dem Vernehmen nach soll er noch rechtzeitig zusammentreten, bevor mit dem Ableben des einzigen Zeugen, des örtlichen Gendarmerievorstands, gerechnet werden muss. Nicht zusammengetreten worden ist jedenfalls die Ehre der Mannschaft, sie wird rechtzeitig vor dem nächsten Mannschaftskampf aus Freystadt zurückerwartet. Auf in den nächsten Kampf, getreu unserem Motto: Die Garde stirbt, doch sie ergibt sich nicht!

Stefan Schnabel